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Resilienz, Kohärenz und Salutogenese

Resilienz ist die Fähigkeit mit externen Einflussfaktoren, Krisen und Veränderungsprozessen umzugehen.

Resilienz, als Begriff ursprünglich aus der Physik, steht für
Abfederung, Widerstandsfähigkeit, Rückkehr eines verformten Objekts in den Ausgangszustand.

In der Ökologie bezeichnet die Fähigkeit eines Ökosystems, nach einer Störung wieder in ein Gleichgewicht zu kommen und dabei seine grundlegende Organisationsweise zu erhalten, anstatt in einen qualitativ anderen Systemzustand überzugehen.

Resiliente Organisationen sind in der Lage sich in der VUKA Welt zu organisieren und weiterzuentwickeln.

Menschen mit hoher Resilienz können Krisen abfedern, Burnouts vermeiden und langfristig ihre Gesundheit erhalten.

Resilienz beim Menschen ist die Fähigkeit, erfolgreich mit belastenden Lebensumständen umzugehen, diese zu bewältigen, d.h. selbst aus widrigsten Lebensumständen gestärkt und mit größeren Ressourcen ausgestattet als zuvor herauszukommen.

In der Resilienzforschung hat man erkannt, dass es die Salutogenese ist, die dem Menschen hilft. Salutogenese ist einfach gesagt, sich mit der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit zu beschäftigen. Im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung und Heilung von Krankheiten beschäftigt.

Als Bild kann man einen Ertrinkenden im Strom des Lebens betrachten. Pathogenetisch analysiert man, wie ist er dahingekommen, wie können wir ihn da herausholen, wie können wir ihn vor dem Ertrinken retten. Der salutogenetische Ansatz ist anders ausgerichtet: Wir bringen dem Menschen das Schwimmen bei, d.h. die Fähigkeiten im Strom des Lebens zu schwimmen.

Aaron Antonovsky (1923-1994), hat diesen Begriff der Salutogenese entwickelt und den Begriff der Kohärenz als Grundlage der Resilient geprägt. Antonovsky untersuchte folgende Fragestellungen:

  • Wie schaffen es Menschen, sich von Krankheiten zu erholen?
  • Was ist das Besondere an Menschen, die trotz extremster Belastung nicht krank werden?

Er fand kurz gesagt folgendes heraus. Diese Menschen zeichnet folgendes aus:

  • Eine Lebenshaltung mit hohem„Sense of Coherence“ (SOC) / Kohärenzgefühl
  • Eine besondere Art und Weise „in der Welt zu stehen“, eine bestimmte Form das Leben und die Beziehungen in der Umwelt aufzufassen und Probleme zu bewältigen
  • Vor allem ein umfassendes, dauerhaftes und dynamisches Vertrauen, dass das Leben und seine Anforderungen verstehbar, handhabbar und sinnerfüllt sind.

Laut Antonovsky besteht Kohärenz aus 3 Komponenten:

  1. Comprehensibility = Verständlichkeit, Verstehbarkeit
    kognitive Komponente
  2. Manageability = Steuerbarkeit,  Handhabbarkeit
    Verhaltenskomponente
  3. Meaningfulness = Bedeutsamkeit, Sinnhaftigkeit
    emotionale Komponente

In die Welt der Unternehmen und der Führung übertragen, nutze ich als Akronym die Begriffe S U V, leicht merkbar und vor allem meinen Kunden in der Automotive Branche natürlich naheliegend.

S U V in der Führung bedeutet:

Den Mitarbeitern die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit deutlich zu machen. (Die Frage nach dem WARUM).

Bei Aufgaben, Zielvorgaben und Aufträgen an Mitarbeiter auf die Umsetzbarkeit zu achten. (Die Frage nach dem WIE) Hier ist auch darauf zu achten, dass keine Überforderung aber auch keine Unterforderung entsteht.

Häufig gibt es Missverständnisse zur Erwartungshaltung an Art der Ausführung, Art der Ergebnisse etc., deshalb ist als dritte Komponente die Verstehbarkeit zu beachten. (Die Frage nach dem WAS). Führungskräfte setzen oft zuviel voraus und sind hinterher überrascht oder enttäuscht, dass die Arbeitsergebnisse nicht ihren Erwartungen entsprechen. Dann die Schuld dem Mitarbeiter zu geben, ist in der Regel falsch. Dauernde unberechtigte Kritik ist eine hohe Belastung für den Mitarbeiter.

Mitarbeiter, im Sinne des S U V Modells  zu führen, heißt salutogenetisch vorzugehen, Resilienz zu fördern und Burnout vorzubeugen.

 

 

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Nur ein kleiner Teil des Lebens ist es, den wir leben – die gesamte übrige Spanne ist nicht Leben, sondern Zeit.

Folgende Aussagen könnte ich leicht in die heutige Zeit übertragen, sie sind aktuell wie je zuvor:

  • Das Leben ist lang, wenn du es zu nutzen verstehst.
  • Doch den einen hält unersättliche Habgier gefangen, den anderen seine geschäftige Betriebsamkeit mit völlig überflüssiger Plackerei.
  • Der wieder ertrinkt im Wein, der andere dämmert im Nichtstun dahin, wieder einen anderen zermürbt sein Ehrgeiz, mit dem er sich stets von der Meinung der anderen abhängig macht.
  • Den nächsten führt die rastlose Begierde, Geschäfte zu machen, durch alle Länder, über alle Meere, in der Hoffnung auf Profit.
  • Manche treibt die Begeisterung für den Kampf um: Ständig sind sie darauf aus, entweder andere in Gefahr zu bringen, oder sie bangen für Gefahren für sich selbst.
  • Wieder andere reiben sich auf in freiwilliger Dienstbeflissenheit für undankbare Herren.
  • Viele haben das Streben nach fremdem Glück oder die Sorge um das eigene völlig vereinnahmt.
  • Die meisten aber, die kein festes Ziel verfolgen, hat ihre Haltlosigkeit, die sie schwankend, unstet und mit sich selbst zerfallen macht, von einem Unternehmen zum anderen getrieben.
  • Manche finden an nichts Gefallen, worauf sie ihren Kurs richten könnten, vielmehr werden sie matt und schläfrig von ihrem Schicksal eingeholt.

Zitiert nach

Seneca, 4 v. Chr.-65 n. Chr.

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