„Einfach nur Dienst nach Vorschrift machen und nichts weiter anstreben: Früher hatte das einen schlechten Ruf. Inzwischen ist es als Phänomen zurück, dass allgemein begrüßt wird und unter Quiet Quitting den Zeitgeist prägt, als innerer Rückzug bei formal intaktem Arbeitsverhältnis. Leistung muss sich schonen“*
Als ich den letzten Satz des zitierten Abschnitts aus einem Handelsblatt Essay der letzten Wochenendausgabe las, musste ich mir die Augen reiben. Einfach außerordentlich prägnant ausgedrückt, was Bernd Kramer, da in einem kleinen Satz versteckt. Das hätte der Titel des Beitrags sein müssen. Besser kann man nicht ausdrücken, was im Moment viele Unternehmen und damit auch unsere Volkswirtschaft erleben.
Heute vormittag in einem Führungskräftetraining , in dem ich angehende Leiter und Leiterinnen von Einheiten mit 60-100 Mitarbeitern ausbilde, haben wir das auch gerade wieder diskutiert.
Im Modul Kultur haben wir uns mit Unternehmenskultur und den derzeitigen Veränderungen auseinandergesetzt und damit, wie sich Kultur in der Unternehmen durch die neue Arbeitseinstellung der nachfolgenden Generationen neuer Mitarbeiter gerade massiv verändert.
Da hilft auch Sinnstiftung oder neudeutsch Purpose Driven Organisation nicht, die grundsätzliche Einstellung zu verändern. Immer wieder höre ich von Kollegen und Netzwerkpartner, wie typisch das für unsere deutsche Arbeitskultur ist und wie wir im Vergleich zu den aufstrebenden Volkswirtschaften im asiatischen Raum dadurch ins Hintertreffen geraten.
Ich freue mich auf Kommentare zu diesem Beitrag, wie wir das verändern können.
* Bernd Kramer: Aufstieg – Wenn Erfolg sich nicht lohnt – Handelsblatt 5./6./7. April 2024, Nr. 67, S. 52
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